Seit dem späten Mittelalter gab es eine lange Tradition jüdischen Lebens in Schlüchtern. 1898 erbaut, war die Synagoge bis 1938 religiöser Mittelpunkt der jüdischen Gemeinde in Schlüchtern. 40 Jahre diente den 376 Einwohnern jüdischen Glaubens (ca. 14% der Einwohner der Stadt Schlüchtern) die Synagoge als Bethaus, deren Architektur die unterschiedlichsten Baustile zusammenfügte und neben Dreipass, Radfenster, Rundbogenfries, Rundbogenfensterreihe, Türmchen, Satteldach mit farbigen Glanzziegeln auch einen orientalischen Hauch verbreitet. Mit der Reichspogromnacht am 09.11.1938 erfuhr die Synagoge (und das angrenzende Rabbinerhaus) eine Zeit der Zerstörung, Verwüstung und Missachtung. Nach Kriegsende nach einer kurzen Phase des Versuches der Restituierung durch die Besatzungsmacht – erfolgte eine lange Zeit der industriellen Nutzung durch eine Textilfabrik, gefolgt von vielfältigen kulturellen Nutzungen (Kino, Ausstellungen, etc.), jedoch ohne an dem sanierungsbedürftigen baulichen Zustand etwas zu ändern.
Noch heute gehört das aus roten Sandsteinquadern auf einem fast kreuzförmigen Grundriss symmetrisch errichtete Bethaus mit seinen auffälligen Schildgiebeln zu den markantesten Bauwerken des östlichen Main-Kinzig-Kreises. Die Synagoge Schlüchtern repräsentiert europaweit eine der wenigen erhaltenen Zentralbauten, die in ihrer Kernsubstanz noch sanierungsfähig ist. Seit 1938 sind allerdings keine umfänglichen und ausreichenden Investitionen in die Bausubstanz mehr vorgenommen worden. In Schlüchtern existiert gegenwärtig (seit 1938) keine aktive jüdische Gemeinde mehr. Es haben auch keine anderen jüdischen Gemeinden im Umkreis ein Interesse an der Nutzung geäußert. Von daher steht eine säkulare Nutzung als einzige Möglichkeit im Raum. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, eine entsprechende Nutzungskonzeption zu entwickeln, die der Lebensgeschichte des Ensembles entspricht. Genau darauf bezieht sich das Motto „Besinnen, Bewahren und Beleben“.
Der Verein hat in Abstimmung mit den politischen Gremien und der Stadtverwaltung Schlüchtern entschieden, das Ensemble wiederherzustellen und zu betreiben. Dieser Prozess soll sich an dem Motto orientieren „Besinnen, Bewahren und Beleben“ BESINNEN auf die Vergangenheit BEWAHREN der historischen Bausubstanz BELEBEN durch eine differenzierte kulturelle Nutzung
Dabei bilden folgende Aspekte die allgemeine Zielsetzung des Vereins:
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